Elektrobass
"Ich spiele nur Kontrabass, der E-Bass liegt bei mir schon lange ungenutzt im Koffer..."
Diesen Satz hörte man von Sebastian Räther bis Mitte letzten Jahres oft, wenn man ihn nach seiner Tätigkeit fragte. In der Tat: Das Instrument, das in ihm bereits als zwölfjähriger die Leidenschaft für Musik weckte und ihn in die Bahn des professionellen Musikers brachte, wurde Mitte bis Ende der 90er Jahre komplett vom Interesse am Kontrabass verdrängt und durch ihn auch erfolgreich kompensiert.
"Mein Ziel war es lange Zeit, den Druck und Schub, den der Sound des elektrischen Basses erzeugt, durch Energie und einen besonderen Spielpunch am Kontrabass überflüssig zu machen."
Die spieltechnischen Hürden, komplizierte, scheinbar unspielbare E-Bass-Grooves und -Patterns auf dem Kontrabass umzusetzen war für ihn dabei die reizvolle Herausforderung.
Sebastian Räther sah keine Notwendigkeit, zusätzlich zum Kontrabass einen elektrifizierteren Sound "anzubieten", mit dem er das gleiche Zeug spielt, es sei denn...
... er findet einen Sound, mit dem eine deutliche Ergänzung zum akustischen Klang des Kontrabasses geschaffen wird.
So geschehen in vergangenem Jahr:
"Ich entstaubte meinen Elektrobass, packte eine frische Batterie in den Tonabnehmer und stellte fest, dass durch die definiertere Länge jedes einzelnen Tones - sowohl beim Anschlagen als auch beim Abstoppen - ein anderer Wahrnehmungsschwerpunkt entsteht, der sehr wohl die bassistischen Ausdrucksmöglichkeiten entscheidend bereichern kann."
Zum anderen sagte Räther der Klang, den er vom ersten Ton an seinem Bass entlockte, so sehr zu, daß sich eine enorme, kreativ inspirierte Spielfreude auf diesem wiederentdeckten Instrument entwickelte...